Gebot Nr. 3 Stehe früh auf – vor Sonnenaufgang.
Och, ich schlaf gerne aus. Kann man nicht auch tagsüber gute Fotos machen?
Ja, kann man. Man kann auch ganz hübsche Landschaftsfotos um die Mittagszeit knipsen. Aber wenn du Fotos machen willst, die Menschen wirklich berühren, brauchst du besonderes Licht. Das ist in der Regel am Morgen. Intensiver, weicher, farbiger. Eine Stunde vor und eine Stunde nach Sonnenaufgang.
Und später nicht?
Doch, doch. Wie gesagt, ein Foto soll Menschen bewegen. Du brauchst also nur ein genügend aufwühlendes Motiv. Zum Beispiel einen ausbrechenden Vulkan, dessen Asche und Lava gerade ein Dorf plattmachen. Den kannst du bei jedem Licht fotografieren. Ansonsten bleibt es „ganz hübsch“. Manchmal, etwa auf Reisen geht es ja auch nicht anders.
Ja, aber..aber das heißt ja, im Sommer, dass ich, Moment mal, kurz rechnen… dann müsste ich ja um 4 Uhr morgens raus!
Ja.
Und?
Was, und? Dann musst du um 4 aufstehen.
Keuch. Ich steig um auf Akt…
Naja, das Ganze funktioniert auch abends: eine Stunde vor und eine Stunde nach Sonnenuntergang. Ich persönlich bin süchtig nach Sonnenaufgängen und ziehe daher lieber morgens los. Meistens sind dann meistens weniger Leute unterwegs und die Luft ist klarer. Außerdem gehe ich lieber im Dunkeln hin als zurück.
Uff, da bin ich ja erleichtert…
Na, wenn es dich beruhigt: ich komme aus Schleswig-Holstein und von November bis Februar gibt’s auch tagsüber ganz annehmbares Licht. Und je weiter du nach Norden fährst, desto länger wird das Zeitfenster, wo du auch mitten am Tag gute Lichtverhältnisse hast.
Oh, Mann, und ich dachte schon… Dann mach ich mich heute Abend gleich mal auf den Weg!
Kommentar schreiben